Ratgeber Kinderwagen
Mobilität für Reha-Kinder & Eltern
Familien sind wie kleine Unternehmen: Das Zeitmanagement ist eine Herausforderung im hektischen Alltag – gemeinsame Unternehmungen bleiben da oft auf der Strecke. Wie wichtig und kostbar gerade die gemeinsame Familienzeit ist, weiß ich als Vater von zwei Kindern nur zu gut.
Als Pionier in Deutschland haben wir vor über 50 Jahren damit begonnen, behinderte Kinder mit speziellen Reha-Kinderwagen zu versorgen, um den Kindern und ihren Familien die Teilhabe am Alltag zu erleichtern. Seitdem hat sich viel verändert – aus den klobigen Rohrgestellen sind schicke Kinderwagen geworden, die besondere Kinder und ihre Eltern im oft anstrengenden Alltag begleiten.
Die Auswahl ist groß, doch in diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die wesentlichen Informationen bereit, damit Sie „Ihren“ Reha-Kinderwagen besser finden können.

Inhaltsverzeichnis
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Wann & warum braucht mein Kind einen Reha-Kinderwagen?
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Besondere Kinderwagen für besondere Kinder
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Kind & Reha-Wagen - Wie passt das richtig zusammen?
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Welche Maße sind wichtig – und warum?
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Hoher Sicherheitsstandard – zum Schutz der Kinder
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Wo wird der Reha-Wagen im Alltag genutzt?
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Was macht einen guten Reha-Wagen aus?
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Einstellmöglichkeiten & Funktionen von Reha-Wagen
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Zubehör für individuelle Anpassung & Komfort
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Die ersten Reha-Wagen in Deutschland – So fing es an
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Kinderleicht mobil – Ein ganz normaler Freitag mit Reha-Wagen
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Statuserhebung – Welche Hilfsmittel benötigt mein Kind?
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Was ist ICF
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Unterschied Reha-Wagen & Reha-Buggy
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FAQ - Häufige Fragen

Wann & warum braucht mein Kind einen Reha-Kinderwagen?
Nicht jedes Kind mit Handicap benötigt auf den ersten Blick einen speziellen Reha-Kinderwagen. Entscheidend ist, ob mit diesem Reha-Kinderwagen die Teilhabe am Leben und das Miteinander gefördert werden kann.
Kinder mit einem Handicap können ganz häufig nicht problemlos in handelsüblichen Kinderwagen transportiert werden. Diese Kinderwagen bieten zu wenig Unterstützung, sodass das Kind im Kinderwagen „hängt“ und nicht stabil und sicher darin sitzen oder liegen kann. Durch die Posi- tionierungshilfen eines Reha-Kinderwagens wie Pelotten, Kopfstütze, hoher Rücken oder Oberkörpergurte, bekommt das Kind Unterstützung und Halt beim aufrechten Sitzen. Haltungsschäden werden so schon früh vermieden und eine therapeutisch korrekte Sitzposition kann eingestellt werden.
Erster Kontakt mit Hilfsmitteln
Ganz häufig ist der Reha-Wagen oder Reha-Buggy eines der ersten Hilfsmittel überhaupt, auch wenn die eigentliche Diagnose noch gar nicht gestellt oder unklar ist. Daher sind viele Eltern mit dem Thema Hilfsmittelversorgung noch wenig vertraut. Kinderarzt und Sanitätsfachhandel vor Ort helfen bei der Auswahl und Versorgung mit dem passenden Hilfsmittel.
Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Manche Kinder müssen aufgrund ihrer Behinderung, z.B. Spinale Muskelatrophie (SMA), vorwiegend oder zeitweise liegend transportiert werden. Für größere Kinder bieten handelsübliche Kinderwagen diese Möglichkeit nicht mehr. Hier kommt ein Reha-Kinderwagen zum Einsatz, bei dem der Sitz in eine Liegefläche umgewandelt werden kann. Auf einer speziellen Ablageplatte unter dem Sitz können auch medizinische Geräte wie z.B. eine Sauerstoffflasche oder ein Absauggerät mitgenommen werden.
Größere Kinder
Auch für größere Kinder wird ein Reha-Kinderwagen genutzt, wenn das Kind einen Rollstuhl nicht selbstständig fahren kann oder bereits zu groß für einen Standard-Kinder- wagen ist. Selbst Kinder, die trotz Behinderung – z.B. Cerebralparese mit geistiger Behinderung – eigenständig kürzere Stecken Laufen können, benötigen zum Ausruhen oder als Rückzugsmöglichkeit noch einen Reha-Buggy. Dieser bietet z.B. eine leichte Liegeposition zum Ausruhen oder ein Verdeck als Abschirmung vor Umweltreizen.
So gewinnnen alle
Nicht zuletzt fördert der „richtige“ Reha-Wagen oder -Buggy die Interaktion mit Familie und Freunden und damit die Teilhabe am Alltag – ein Stück Lebensqualität für Kind und Eltern.

Das Recht auf Teilhabe
„Immer wieder ist von dem Recht auf „Teilhabe“ die Rede, also dem „Einbezogensein in eine Lebenssituation“.
Für Menschen mit Behinderungen besteht sogar ein gesetzlicher Anspruch auf Teilhabe im SGB IX und damit auch auf Hilfsmittel wie Gehtrainer. Denn diese fördern die Selbstbestimmung und das gleichberechtigte Miteinander am gesellschaftlichen Leben. Diese aktive Teilhabe ist ein wichtiger Baustein in der kindlichen Entwicklung.“
Weitere wichtige und spannende Infos zum Thema ,,Teilhabe" finden Sie auch in unserem Kinder-Reha Podcast
Besondere Kinderwagen für besondere Kinder
Was unterscheidet eigentlich einen Reha-Kinderwagen von einem Standard-Kinderwagen?
Reha-Wagen sind speziell für Kinder mit Handicaps entwickelt. Sie sollen den Bedürfnissen von Kindern mit unterschiedlichsten Behinderungen (körperlich und manchmal auch geistig) gerecht werden. Der Reha-Wagen unterscheidet sich daher in seinen Funktionen, der Be- lastbarkeit und teilweise auch ein wenig in der Optik von einem Standard-Kinderwagen.
In der Regel hat ein Reha-Wagen diese Merkmale:
Größe einstellbar, ergonomisch & mitwachsend
Kinder mit Handicap brauchen zur Unterstützung einer gu- ten Sitzposition einen individuell anpassbaren Kinderwagen. Bei einem Reha-Wagen können z.B. Unterschenkellänge, Sitztiefe, Sitzbreite und Rückenhöhe genau an die Größe des Kindes angepasst werden. Das hilft den Kindern, stabil sitzen zu können. Die Anpassung des Reha-Wagens erfolgt parallel zum Körperwachstum und der Entwicklung des Kindes.
höhere Belastbarkeit, sehr stabil & robust
Standard-Kinderwagen sind meist nur bis 25 kg belastbar und nur so stabil wie nötig. Das reicht nicht aus für Kinder, die aufgrund ihrer Behinderung länger im Kinderwagen oder Buggy transportiert werden müssen. Darum sind Reha-Wagen und Reha-Buggys teilweise bis zu 50 kg belastbar und wiegen auch mehr. So können auch größere und schwere Kinder – oder Jugendliche – sicher unterwegs sein. Eine stabile Konstruktion ist auch wichtig für spastische Kinder, denn beim Einschießen in eine Spastik werden enorme Kräfte freigesetzt. Diesen Kräften muss der Reha-Wagen standhalten.
Positionierung im Sitz- und Rückenbereich
Halt für den Kopf durch Kopfstützen
abnehmbarer & drehbarer Sitz
Sitzposition ist einstellbar
Meistens kann der Rücken des Reha-Wagens so verstellt werden, dass das Kind in eine liegende Position gebracht werden kann. Außerdem ist der Sitz eines Reha-Wagens kantelbar. Das heißt, der Sitz kann komplett nach hinten geneigt werden. Beide Möglichkeiten sind z.B. wichtig, wenn das aufrechte Sitzen noch nicht lange gehalten werden kann, das Kind zwischendurch noch schläft oder z.B. bei Krämpfen immer mal wieder flach hingelegt werden muss. Auch Kinder, die beatmet werden, brauchen eine Liegeposition, z.B. bei SMA (Spinale Muskelatrophie).
Zubehör zur Positionierung & Anpassung
Gutes Sitzen und stabilen Halt ermöglicht verschiedenes Reha-Zubehör: Oberkörperbegurtung wie z.B. 5-Punkt-Gurt und Sitzweste, Pelotten, Abduktionsblock, Sitzhose, Therapietisch. Ein 5-Punkt-Gurt kann aber mehr bieten als nur stabilen Halt im Sitzen – auch für Kinder, die aufgrund ihrer geistigen Behinderung einfach aus dem Buggy springen und z.B. auf die Straße laufen könnten, bedeutet ein guter 5-Punkt-Gurt mehr Sicherheit.

„Kinder profitieren beim Sitzen im Reha- Wagen vom Schuhe tragen – auch wenn sie noch nicht laufen können. Stabile Schuhe über den Knöcheln oder auch Orthesenversorgungen geben Stabilität und sorgen dafür, dass die Kinder die Füße leichter und fester aufstellen können. Das ist eine grundlegende Basis, um gut sitzen zu können.“
Kind & Reha-Wagen
- Wie passt das richtig zusammen?
Das Kind in den Reha-Wagen setzen und los geht es, ist in den meisten Fällen nicht ausreichend. Der Reha-Wagen muss zum Kind passen – er muss an das Kind „angepasst“ werden. Darum kümmert sich der Therapeut Ihres Kindes. Er achtet dabei besonders auf Folgendes:
Beckenposition als Ausgangsbasis
seitlicher Halt & Führung


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Besondere Kinder brauchen besondere Unterstützung. Ein Reha-Wagen oder -Buggy ist für viele Eltern deshalb ein Muss.
Doch das große Angebot sorgt schnell für Kopfzerbrechen. Findet heraus, welches Modell perfekt zu Deinem Kind und Eurer Familie passt.

Korrekte Anpassung als therapeutische Maßnahme
stabiler Halt des Oberkörpers
Nun sollte das Augenmerk bewusst auf die vorhandene bzw. nicht vorhandene Stabilität im Oberkörper des Kindes gerichtet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die wir dem Kind zur verbesserten Haltung für das Training der Funktionen anbieten können. Hierzu dienen zum einen die Verstellmöglichkeiten der Sitzeinheit (in Sitzkantelung und Hüftwinkel) und zum anderen das Zubehör wie z.B. Thoraxpelotten, Brustgurt etc.
Bei der Wahl des Versorgungszubehörs sollte immer das Motto gelten: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Die Leistungen, die das Kind bereits erbringen kann, müssen nicht noch von einem Hilfsmittel übernommen werden. Ein Beispiel: Hat das Kind eine gute Rumpfhaltung ist ein Hosenträgergurt nicht notwendig. Vielmehr sollte das Kind in den schwachen bzw. nicht vorhandenen Funktionen eine Unterstützung finden. Beispiel hierfür: Bei nicht ausreichender Rumpfstabilität sind Thoraxpelotten eine Unterstützung für das Kind.

Rückenhöhe
Unterschenkellänge
Sitztiefe
Sitzbreite
Welche Maße sind wichtig
– und warum?
Für einen passgenauen Reha-Kinderwagen sollten auch die Körpermaße des Kindes bekannt sein. Als Therapeut/in bzw. Elternteil ist es daher wichtig, sich mit dem Kind zu beschäftigen, d.h. es zu „vermessen“. Hier sehen Sie, welche Maße das sind, und wie Sie diese auswählen.


Rückenhöhe
Unterschenkellänge
Sitztiefe
Sitzbreite

Ein besonderes Kind
Der neue Kinderreha-Podcast EIN BESONDERES KIND möchte Eltern von behinderten Kindern an die Hand nehmen und unterstützen.
Jetzt reinhören – jeden Samstag eine neue Folge!
Hoher Sicherheitsstandard
– zum Schutz der Kinder
Bevor ein Reha-Wagen oder Reha-Buggy von Kindern genutzt werden darf, muss er viele Tests von Prüfinstituten bestehen. „Feuer-Test“, „Kipp-Test“, „Crash-Test“ und viele mehr – so werden Reha-Wagen national und international auf den Prüfstand gestellt.
Stabilität, Dauerfestigkeit, Halt der Bremse, Kippsicherheit …
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EN 12182 Technische Hilfen für behinderte Menschen – Allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren
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EN 12183 Rollstühle mit Muskelkraftantrieb – Anforde rungen und Prüfverfahren
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ISO 7176-1 Bestimmung der statischen Stabilität
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ISO 7176-3 Bestimmung der Wirksamkeit der Bremsen
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ISO 7176-5 Bestimmung der Grundmaße, der Masse und des Wenderaumes
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ISO 7176-7 Messverfahren für Sitz- und Radmaße
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ISO 7176-8 Anforderungen und Prüfungen für statische Festigkeit, Stoßfestigkeit und Dauerfestigkeit
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ISO 7176-15 Anforderungen an Informationen, Doku mentation und Kennzeichnung
Crash-Test
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ISO 7176-19 Rollstühle zur Nutzung als Sitz in einem Motorfahrzeug
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ANSI/RESNA WC 19 Wheelchairs Used as Seats in Motor Vehicles

Vorbereitung zum Crash-Test:
Reha-Wagen EASyS Advantage ist mit angeschnalltem Dummy auf dem Testschlitten befestigt.
Risikoanalyse
Polster

Kinder mit Handicap verbringen teilweise viele Stunden am Tag in ihrem Reha-Wagen. Um sicherzustellen, dass vor allem Teile wie die Polster des Reha-Wagens/-Buggys keine gefährlichen Stoffe enthalten, werden diese auf Biokompatibilität nach DIN EN ISO 10993-5 geprüft.
Des Weiteren prüfen wir unsere Polster hinsichtlich der Schwerentflammbarkeit gemäß EN 1021-1 sowie EN 1021-2. Bei der Prüfung nach DIN EN 1021-1 werden die Polster mit einer glimmenden Zigarette in Kontakt gebracht, bei der Prüfung gemäß DIN EN 1021-2 dient eine mit einem Streichholz vergleichbare Gasflamme als Zündquelle.
internationale Tests
Wenn das Produkt in allen Bereichen erfolgreich geprüft wurde, versehen wir es mit der CE-Kennzeichnung und bescheinigen die Konformität mit der Verordnung (EU) 2017/745 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. April 2017 über Medizinprodukte (MDR – Medical Device Regulation).
CE-Kennzeichnung

Wo wird der Reha-Wagen
im Alltag genutzt?
Damit der Reha-Wagen den Alltag für Kind und Eltern auch wirklich einfacher machen kann, muss er gut auf das Einsatzgebiet abgestimmt sein.
Einsatzort
Wenn der Reha-Wagen z. B. auf langen Strecken eingesetzt werden soll, muss er ideal auf das Kind einstellbar und bequem gepolstert sein. Beim Shopping in der Stadt dagegen ist einfaches Handling und der leichte Autotransport wichtiger.
Hier sind wir meistens unterwegs



Polsterung
Diese sollte für längere Strecken bequem und möglichst dick sein, so dass sich das Kind über mehrere Stunden wohlfühlt. Schrauben bzw. Verstellvorrichtungen dürfen nicht spürbar sein. Sollten Sie nur mal eben in die Stadt oder zum Einkaufen wollen, ist die Polsterung ein weniger entscheidender Faktor bei der Auswahl des Reha-Wagens.
Räder

Grundsätzlich gilt: Je größer die Räder, desto geländegängiger ist der Wagen!

Allerdings gilt dann auch: Je größer die Räder, desto weniger wendig ist er!
Außerdem sind große Räder häufig starr und nicht schwenkbar. Das heißt, bei jeder Kurve muss der Wagen vorne leicht angehoben werden. Das ist bei sehr kleinen, leichten Kindern noch in Ordnung, weil man nicht ganz so viel Kraft aufwenden muss. Reha-Wagen werden aber häufiger für mehrere Jahre benutzt und man sollte immer bedenken, dass die Kinder meist noch ziemlich an Gewicht zunehmen.
Kinderwagen mit Schwenkrädern sind deutlich wendiger und einfacher in Kurven zu lenken. Sie haben aber natürlich den Nachteil, dass schon leicht unebene Feldwege wirklich unbequem zu begehen sind. Ein guter Kompromiss und somit eine echte Alternative sind feststellbare Schwenkräder. Sie können in der Stadt und in Geschäften auf Schwenkmechanismus gestellt werden und „im Gelände“ fixiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Räder beim Zusammenfalten nur wenig Platz beanspruchen.
Rahmen
Die Konstruktion des Rahmens sollte auf jeden Fall vertrauenserweckend aussehen. Natürlich finden sich auch hier die Einsatzgebiete von robust für lange, unebene Wege bis besonders leicht für kurze Strecken mit wenig Beanspruchung wieder. Dies bedeutet, dass das Gewicht eines Reha-Wagens bzw. -Buggys mit der Zahl der Funktionen steigt. Die angebotenen Funktionen spiegeln sich in der Rahmenkonstruktion wider. So kann man sich als Faustregel merken: Mehr Funktion gleich mehr Gewicht, und umgekehrt.

Federung
Was macht einen
guten Reha-Wagen aus?
Haben Sie schon ein bestimmtes Reha-Wagen Modell im Auge? Diese Kriterien sollte ein guter Reha-Wagen erfüllen. So wird er zur echten Unterstützung im Alltag.
Anpassungsmöglichkeiten
vielfältiges Zubehör
Polsterung & Bezug
hohe Stabilität
Kippsicherheit
einfaches Handling
erfolgreiche Testungen & HMV-Nummer
Design

Wichtig für Eltern!
„Ganz wichtig, gerade für Eltern: Ein Abduktionsblock ist kein „Bremskeil“! Er wird auf Kniehöhe angebracht, nicht auf Höhe der Oberschenkel. Zum einen ist es schmerzhaft – vor allem für kleine Jungs – zum anderen führt die falsche Position des Abduktionsblocks zu mehr Spastizität.“
Einstellmöglichkeiten
& Funktionen von Reha-Wagen
Nachdem die wichtigsten Maße für das Kind notiert sind, folgt der nächste Schritt. Es muss fest gelegt werden, welche besonderen Einstellmöglichkeiten und Funktionen erforderlich sind, um dem Kind vollends gerecht zu werden. Diese Anpassungsmöglichkeiten bieten Reha-Wagen:

Liegeposition

Drehbarer Sitz (face-to-face)

Rückenwinkelverstellung

Sitzkantelung

mitwachsend

höhenverstellbare Fußstütze

Kniewinkelverstellung

verschiedene Modell-Größen

Auf Stabilität achten!
„Achten Sie darauf, dass der Reha-Wagen auch in der Liegeposition noch kippsicher und stabil ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihr Kind im Liegen mit dem Reha-Wagen nach hinten kippt! Es gibt Reha-Wagen, die einen speziellen Sicherheitsmechanismus am Sitz haben, der den Schwerpunkt beim Liegen verlagert. So besteht keine Kippgefahr mehr.“
Statuserhebung zur Bedarfsermittlung Hilfsmittel
Nutzen Sie für die Dokumentation einer Hilfsmittel versorgung den Erhebungsbogen von rehaKIND e.V.
Zubehör für individuelle
Anpassung & Komfort
Ist ein Reha-Wagen ausgewählt, stellt sich anschließend die Frage nach dem Zubehör. Ganz nach dem Motto „so wenig wie möglich aber so viel wie nötig“ ist es wichtig, dass das Zubehör die Bewegungspotentiale des Kindes unterstützt und vorhandene Fähigkeiten nicht einschränkt.
Beckengurt – einfache Positionierung des Beckenbereichs

Er verläuft waagerecht über die Leiste des Kindes nach hinten unten. Kinder, die eine recht gute Sitzposition halten können, sind damit ausreichend abgesichert. Bei vielen Reha-Wagen gehört ein Beckengurt zur Grundausstattung. Während der 2-Punkt-Beckengurt einen einfachen, sicheren Halt gibt, wird der 4-Punkt-Beckengurt an jeder Seite zusätzlich zur Seite nach unten befestigt. Das gibt extra Halt beim Sitzen.
Sitzhose – gepolsterte Positionierungshilfe für den Beckenbereich

Neben einer gepolsterten Führung des Beckens wird eine leichte Spreizung der Oberschenkel im Hüftgelenk möglich. Für eine bessere Sitzhaltung und gegen Überkreuzen der Beine. Die zwei Gurtschlaufen werden von der Mitte aus über Leiste bzw. Oberschenkel nach rechts und links geführt mit dem Zug nach hinten, unten.
Abduktionsblock – zur Führung der Oberschenkel

Abduktion bedeutet hier das Spreizen der Oberschenkel im Hüftgelenk. Benötigt ein Kind eine solche Abduktion, so kann dies durch eine Sitzhilfe – den Abduktionsblock – zwischen den Knien erreicht werden. Gleichzeitig wird unerwünschtes Überschlagen der Beine verhindert. Ein Abduktionsblock ist übrigens keine „Sitzbremse“, um ein nach vorne Rutschen zu vermeiden. Er wird auf Kniehöhe angebracht, nicht auf Höhe der Oberschenkel. Die stabile Sitzposition wird mit Sitzhose oder Beckengurt gehalten.
Weste – gepolsterte Führungshilfe für Rumpf bzw. Oberkörper

Eine Weste wird zur zusätzlichen Unterstützung eingesetzt. Sie bietet sicheren Halt im seitlichen Thoraxbereich, im vorderen Rumpfbereich und im Schulterbereich. Die Weste kann vorne leicht geöffnet und bequem an- und ausgezogen werden.
Thoraxpelotten – seitliche Stütze im Oberkörperbereich (Thorax)

Die Pelotten werden rechts und links vom Rumpf des Kindes angebracht. So wird es stabil gehalten und kann trotzdem die Arme frei und aktiv bewegen. Thoraxpelotten können in Höhe und Breite an das jeweilige Kind individuell angepasst werden.
Kopfstützen – zusätzlicher Halt für den Kopf

Je nach Krankheitsbild kommt es vor, dass das Kind seinen Kopf nicht alleine halten kann. Um seitliches Wegfallen bzw. Wegrutschen des Kopfes und dadurch entstehende Verletzungen zu vermeiden, werden Kopfstützen eingesetzt. Die Auswahl reicht vom einfachen Kopfpolster bis hin zu dreidiminsional verstellbaren Kopfstützen, die den Kinderkopf sicher halten und schützen.
Wetter- / Sichtschutz – schützt vor Wettereinflüssen und Reizüberflutung

Sonne, Wind, Regen, Kälte – wer an der frischen Luft unterwegs ist, braucht Schutz, um z.B. Erkältungen oder Sonnenbrand vorzubeugen. Für Kinder, die aufgrund einer Wahrnehmungsstörung äußere Einflüsse wie große Menschenmengen oder Geräusche schwer verarbeiten können, ist eine Rückzugsmöglichkeit wichtig. Unter einem Sichtschutz fühlen sie sich geborgen und können zur Ruhe kommen.
Die ersten Reha-Wagen in Deutschland – So fing es an
Bis in die 1970er Jahre gab es in Deutschland nur einige wenige Transportwagen für Kinder mit einer körperlichen Behinderung. Diese Wagen waren schwer und unhandlich, hatten teilweise einfach eine Holzplatte als Rücken. Auf komfortables Sitzen für die Kinder oder ein einfaches Handling für die Eltern wurde nicht geachtet.


Wie sind Sie damals auf Reha-Wagen für Kinder aufmerksam geworden?
Als ich Anfang der 1970er bei Thomashilfen startete, war ich gleich mit Hilfsmitteln in ganz Deutschland unterwegs. Viele Ärzte suchten da dringend Berater für Krankengymnasten und Eltern von behinderten Kinder. So hatte ich schnell den direkten Kontakt zu den Familien aufgebaut. Die habe ich dann deutschlandweit immer persönlich zu Hause besucht. Der Fachhandel machte damals eigentlich keine Beratungen vor Ort. Und dann sprachen mich die Eltern immer häufiger an, ob ich ihnen nicht mal vernünftige Reha-Wagen besorgen könnte ...
Woher kamen die ersten Reha-Wagen?
Für Kinder gab es nur einige schwere, unhandliche Transportwagen. Das waren ganz komplizierte Dinger, die wirklich nicht schön aussahen. Ich habe aber immer die Fragen der Eltern nach Alternativen im Kopf gehabt. 1974 sehe ich plötzlich auf einer kleinen Reha-Messe in Nürnberg einen Mann mit zwei Kinderwagen vorbeigehen. Genau sowas hatte ich mir vorgestellt. Dem Mann bin ich den Gang hinterhergelaufen und wir sind ins Gespräch gekommen. Er kam aus Schweden, wo die Gesundheitsvorsorge damals viel weiter war als hier in Deutschland. So habe ich gemeinsam mit den Schweden diese Reha-Wagen weiterentwickelt und nach Deutschland gebracht.
Wie ging es dann weiter?
Ich fuhr weiterhin direkt zu den Eltern und hatte nun auch endlich Reha-Wagen nach ihren Vorstellungen mit dabei. Die Eltern waren begeistert. Das bekamen natürlich irgendwann auch die Fachhändler spitz. „Da fährt einer rum und macht direkt Beratungen.“ So kam es ganz schnell soweit, dass ich nicht nur Direktberatungen machte und Reha-Wagen weiterentwickelte. Nun besuchte ich auch Fachhändler, die von mir geschult wurden. Alleine konnte ich die ganzen Nachfragen gar nicht mehr schaffen.
Was war den Eltern in dieser Zeit wichtig?
Einfache Bedienung, leichtes Zusammenfalten und die wichtigsten Einstellungen, ohne viel Firlefanz, das wollten die Eltern haben. Behinderung hin oder her – der Reha-Wagen sollte chic und formschön aussehen, auf keinen Fall einen „Behinderten-Look“ haben. Da hat sich natürlich im Laufe der Jahre viel getan, aber immer wieder haben wir die Reha-Wagen weiterentwickelt und den Eltern zugehört, was sie brauchen.
Kinderleicht mobil – Ein ganz normaler Freitag mit Reha-Wagen
Wie funktioniert ein Reha-Wagen eigentlich im Alltag? Für andere betroffene Eltern hat Sozialpädagogin Christina L. die Erfahrungen mit ihrem Sohn Paul festgehalten.
Paul ist ...
... ein neugieriges Kind. Auch wenn man ihm das nicht immer auf den ersten Blick ansieht. Während die Entwicklung unserer älteren Töchter ganz unauffällig verlief, fiel ihm vieles schwer: den Kopf heben, krabbeln, selbstständig sitzen. Von Anfang wirkte er irgendwie schlaffer und ermüdete schneller, als andere Kinder aus unserer Müttergruppe. Ich hatte deshalb schon relativ früh den Verdacht, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Die Diagnose ...
... Muskuläre Hypotonie erhielten wir schließlich mit neun Monaten. Seitdem tun wir als Familie alles dafür, Paul so gut es geht zu unterstützen. Er soll die Welt entdecken, wie jedes Kind. Wir möchten ihn stark machen für eine Zukunft, die er nach seinen Möglichkeiten selbst gestaltet. Weil Paul mit fast vier Jahren noch die Kraft fehlt, längere Strecken allein zu gehen, gehört sein Reha-Wagen dabei zu den wichtigsten Begleitern.
Ein normaler Freitag ...
... beginnt bei uns mit einem Frühstück und den Vorbereitungen für die Kita. Wenn der Fahrdienst 7.45 Uhr klingelt, steht der Reha-Buggy schon bereit, damit Paul überall mitmachen kann. Der Wagen wurde uns von unserem Kinderarzt empfohlen und hat sich im letzten dreiviertel Jahr sehr gut bewährt. In seiner integrativen Tagesstätte ist unser Jüngster ein Kind von vielen: Paul betrachtet mit seiner Freundin Lea gern die Bilderbücher in der Kuschelecke und liebt Ausflüge in die Natur. Mit Unterstützung der Betreuerinnen geht er dabei auch immer wieder kleine Strecken an der Hand. Besonders, wenn es in der Umgebung viel Neues zu entdecken gibt, ist Paul hoch motiviert. Der Reha-Buggy muss trotzdem mit, damit er sich zwischendurch ausruhen kann. Wir sind sehr froh, dass zudem noch zweimal pro Woche ein Therapeut zum Lauftraining in die Kita kommt. Pauls Körperkontrolle hat sich dadurch schon verbessert und wir merken, dass er langsam aber sicher immer aktiver wird.
Ein kleiner Zwischenstopp ...
... im Supermarkt ist dabei schon Ritual. Allerdings drehe ich dabei seit einiger Zeit den Sitz immer mit Blickrichtung nach hinten und zu mir. Zumindest kann mir Paul mit dieser Blickrichtung nicht mehr so schnell mit dem Arm die Regale leerfegen, was mir ansonsten schon passiert ist. Vor allem durch den Stauraum unter dem Sitz ist der Reha-Wagen zum Einkaufen generell wunderbar geeignet. Ich brauche nie einen Korb, sondern kann Kekse, Obst und Nudeln direkt in den Buggy packen.
Zurück zu Hause ...
... ist Paul wieder bestens gelaunt. Während unsere Älteste ihn mit auf den Spielplatz nimmt, habe ich endlich Zeit für eine Tasse Kaffee. Durch die stabile Bauweise und die weiche Federung des Reha-Wagens muss ich mir wegen der teilweise holprigen Wege in unserer Nachbarschaft keine Sorgen machen. Zudem hat unsere Große längst verstanden, wie sie mit dem Buggy problemlos auch kleinere Barrieren wie Bordsteine überwindet. Als ich sie eine Stunde später wieder abholen will, liegt Paul schon in seinem Reha-Wagen und schläft. Kein Wunder, nach den vielen Eindrücken der vergangenen Woche! Meine Tochter hat die hohe Rückenlehne schon in Liegeposition umgeklappt, damit er sich in den weichen Polstern richtig bequem einkuscheln kann. – Das Ende eines ganz normalen Freitags im Leben unseres kleinen Jungen.
"Unser Alltag ist sehr abwechslungsreich. Paul ist viel unterwegs – und sein Reha Wagen immer mit dabei."
Statuserhebung – Welche Hilfsmittel benötigt mein Kind?
Ein Bedarfsermittlungsbogen erleichtert Eltern, Betreuern und Versorgern die eindeutige Beschreibung und Dokumentation einer Hilfsmittelversorgung.
An einer Hilfsmittel-Versorgung und -Nutzung sind viele Akteure beteiligt. Um für die Entwicklung und Teilhabe des Kindes das bestmögliche Hilfsmittel für das jeweilige Umfeld zu finden, empfiehlt sich eine eindeutige Dokumentation und Beschreibung des Bedarfs.
Es werden z.B. folgende Informationen zusammengetragen:
- allgemeine Informationen zum Kind
- begleitende therapeutische Maßnahmen
- Einteilung des Behinderungsgrades (z.B. nach GMFCS)
- Körperfunktionen (physisch und psychisch)
- Aktivitäten und Teilhabe
Die Klassifizierung der motorischen Beeinträchtigungen von Kindern mit Cerebralparese erfolgt in Anlehnung an das Gross Motor Function Classification System (kurz: GMFCS) der ICF. Das GMFCS-System beinhaltet fünf Stufen (Level). Die Einstufung erfolgt nach der Fähigkeit zu eigenständiger Mobilität und dem Bedarf an Hilfsmittel-Unterstützung. Eltern können bei der Einstufung mitwirken, da sie ihr Kind meist gut einschätzen können. GMFCS ist einfach und schnell angewendet, erfahrene Fachkräfte benötigen nur etwa 15 Minuten.

Stufe I
Freies Gehen ohne Einschränkung; Einschränkung der höheren motorischen Fähigkeiten.

Stufe II
Freies Gehen ohne Gehhilfen; Einschränkung beim Gehen außerhalb der Wohnung und auf der Straße.

Stufe III
Gehen mit Gehhilfen; Einschränkung beim Gehen außerhalb der Wohnung und auf der Straße.

Stufe IV
Selbstständige Fortbewegung eingeschränkt; Kinder werden geschoben oder benutzen E-Rollstuhl für draußen.

Stufe V
Selbstständige Fortbewegung selbst mit elektrischen Hilfsmitteln stark eingeschränkt.
Statuserhebung zur Bedarfsermittlung Hilfsmittel
Nutzen Sie für die Dokumentation einer Hilfsmittel versorgung den Erhebungsbogen von rehaKIND e.V.
Was ist die ICF
und warum ist sie so wichtig?
Grundlage einer Hilfsmittel-Versorgung sind nicht nur gesetzliche Vorgaben wie der Leistungsanspruch auf Hilfsmittel, Selbstbestimmung und Teilhabe im SGB XI. Bei der Begutachtung und Begründung von Hilfsmittel-Versorgungen muss die ICF berücksichtigt werden.
ICF bedeutet „International Classification of Functioning, Disability and Health“. (deutsch: „Internationale Klassifika tion der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“) Die ICF ist eine Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die erstmals 2001 erstellt und herausgegeben wurde und als weltweit anerkannter Standard gilt. Sie beschreibt die aktuelle Funktionsfähigkeit, Aktivität und Teilhabe eines Menschen, um daraus Teilhabeziele, Fördermaßnahmen und Prozessempfehlungen abzuleiten.
Bedeutung der ICF für die Hilfsmittel-Versorgung
Hilfsmittel sollen den Erfolg einer Krankenbehandlung sichern, einer drohenden Behinderung vorbeugen oder eine Behinderung ausgleichen. Für die erfolgreiche Versorgung mit einem Hilfsmittel muss ein individuelles Versorgungskonzept für das Kind erstellt werden.
Dazu wird die Klassifizierung nach dem bio-psycho-sozialen Modell der ICF mit einbezogen. Dieses Modell beschreibt einen aktuellen Gesundheitszustand und die Wechselwirkung zwischen den Komponenten. Mit Hilfe der ICF wird beschrieben, was das Kind kann und welche Hilfe und Förderung es benötigt.
Zielsetzung: Hilfsmittel-Versorgung Reha-Wagen
Mit Hilfe der ICF-Klassifizierung wird z.B. eine Versorgung mit einem Reha-Wagen für Kinder beantragt. Die zielorien tierte Begründung der Versorgung ist immer besser, als später einen Widerspruch formulieren zu müssen. Ein Beispiel:
Gesundheitsproblem: Epilepsie, Hypotonie
Körperfunktionen und -strukturen:
- starke Hypotonie im Rumpf ausgleichen
- epileptische Anfälle reduzieren und vorbeugen, die durch Überreizung und Emotionen ausgelöst werden
Aktivität: beim Schulausflug in 4 Wochen aktiv dabei sein, möglichst ohne Anfälle
Teilhabe: Teilnahme an schulischen sowie privaten Aktivitäten, z.B. Ausflüge, Wandertage und Museumsbesuche
Umweltfaktor: barrierefreie Raum- und Ortswechsel im schulischen und privaten Alltag möglich, geeignetes Hilfsmittel (Rehawagen) mit Zubehör zum Schutz vor Umwelteinflüssen steht zur Verfügung
Personenbezogener Faktor: Stärkung der Selbstwahrnehmung, Wunsch nach Eingliederung und Sozialisierung in Gruppen erfüllen

Das Recht auf Teilhabe
Unterschied zwischen
Reha-Wagen & Reha-Buggy
Manchmal ist es mit der genauen Bezeichnung einer Sache gar nicht so einfach: Es wird in den Regionen Deutschlands von Reha-Wagen (Reha-Karren) und Reha-Buggys gesprochen, doch gibt es wirklich Unterschiede? Und wenn ja, welche? Hier eine Einteilung:

Ein Reha-Buggy ...
Dieser wird häufig eingesetzt für Kinder, die eigentlich ganz gut alleine sitzen können, aber z.B. auf weiteren Strecken noch nicht alleine laufen können oder schnell ermüden. Reha-Buggys können auch bei Kindern mit geistigen Behinderungen sinnvoll sein. (Z.B. weil diese Kinder aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer schwachen Kondition beim Einkaufen in der Stadt ein Transportmittel brauchen.)
Wichtig!
Braucht Ihr Kind nur einen leichten Bug gy, ist es häufig in der Lage, das selbständige Ein- und Aussteigen zu erlernen. Das ist ab einer gewissen Gewichtsklasse enorm entlastend für die elterlichen Rücken. Sie sollten dann auf jeden Fall darauf achten, dass der Buggy die Voraussetzungen hat, um das selbständige Ein- und Aussteigen zu üben. Dies kann eine besonders feste oder auch eine abklappbare Fußstütze sein. Zur Sicherheit Ihres Kindes lassen sie es immer nur unter Aufsicht Ein- und Aussteigen und halten Sie den Buggy fest, um ein Kippen zu verhindern.

Ein Reha-Wagen ...
Dazu bietet er eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten, die das Kind beim Sitzen unterstützen und für eine gute Sitzposition sorgen. Zusätzlich gibt es zahlreiches Zubehör, um dem Kind Stabilität zu geben. Dies können Pelotten (stützende Hilfen), Gurte oder ähnliches sein. So sind auch längere Strecken und Sitzphasen für das Kind gut auszuhalten.
Reha-Wagen bieten teilweise auch die Möglichkeit, das Kind in eine Liegeposition zu bringen. Bei einigen kann der gesamte Sitz gekippt oder sogar abgenommen werden. Der Reha-Wagen kann so in zwei Teilen besser im Wagen transportiert werden. Auch die Drehung der Sitzeinheit in Fahrtrichtung oder mit Blick zu den Eltern ist bei einigen Reha-Wagen möglich.
Im Gegensatz zum Reha-Buggy ist der Reha-Wagen aufgrund seiner umfangreichen Ausstattung schwerer und stabiler gebaut.
Ein weiterer Unterschied
Weiterer Unterschied zwischen Reha-Wagen (Reha-Karre) und Reha-Buggy ist die Einordnung im Hilfsmittelverzeichnis (HMV) des GKV-Spitzenverbandes (Gesetzliche Krankenversicherung). So ist die Produktgruppe als Nummer aufgebaut: 18.99.01.1 oder 2
Gliederung: 18. ... (Kranken-/Behindertenfahrzeuge)
Definition mit Indikationsbereich: 99. ... (Ohne speziellen Anwendungsort/Zusätze)
Produktuntergruppen (nach § 139 SGB V): 01. ... (Reha-Karren/Buggys)
Produktartbeschreibungen: 1000-1999 Buggys / 2000-2999 Reha-Karren
FAQ - Häufige Fragen
Der Abduktionsblock ist keine „Sitzbremse“! Er wird auf Kniehöhe angebracht, nicht auf Höhe der Oberschenkel. Zum einen ist es schmerzhaft – vor allem für kleine Jungs – zum anderen führt die falsche Position zu mehr Spastizität. Wenn das Kind oft nach vorne auf dem Sitz rutscht, dann wird ein Beckengurt oder eine Sitzhose verwendet, um das Kind in einer guten Sitzpositon zu halten.
Stellen Sie am Reha-Wagen eine Kombination von Sitzkantelung und Verstellung der Rückenlehne nach hinten ein. So liegt das Kind relativ flach und auch der Kopf liegt gestützt, das Kind kann aber trotzdem noch nach den Seiten schauen.
Nicht jeder Reha-Wagen/-Buggy ist als Sitz in einem Motorfahrzeug geeignet und vom Hersteller zugelassen. Bitte berücksichtigen Sie dies unbedingt bei der Auswahl. Häufig werden Reha-Wagen/-Buggys auch in zwei Varianten angeboten: Als Crash-Version mit Anbindungspunkten zur Befestigung im Fahrzeug oder als Standard-Variante, die nicht für die Fahrzeugnutzung ausgestattet und zugelassen ist.
Immer wieder werden volle (Einkaufs-)Taschen an die Schiebegriffe von Kinderwagen gehängt. Dabei wird leider nicht bedacht, dass dies die Kippgefahr immens erhöht: Gerade am Schiebegriff befestigte Taschen hängen deutlich höher als der Schwerpunkt der Karre, noch dazu an einem langen Hebel. Zur Sicherheit Ihres Kindes sollten Sie daher Einkäufe o.ä. stets in den vom Hersteller vorgesehen Ablagetaschen / Körben verstauen und unbedingt die max. Zuladung beachten.